HL3K 2021 – diesmal virtuell und gut

Es war anders und trotzdem (fast) so wie immer. Traditionell beginnt unser Jahrestreffen schon am Freitag mit dem sogenannten Vorabend-Check-In. Die Gäste mit weiter Anreise sind oft schon da, um am nächsten Tag nichts zu verpassen und ausgeruht in unser Meeting zu starten.

Dieses Jahr war das Publikum am Freitagabend breiter gemischt als in den Treffen in Linden. Einige nutzten die Gelegenheit, sich mit der Software “Zoom“ vertraut zu machen, um mit Bild und Ton „gut `rüberzukommen“. Andere freuten sich, bereits jetzt bekannte Gesichter bzw. Stimmen zu hören und sich austauschen. Die Freude über das Wiedersehen war bei allen hörbar zu spüren – Kenneth, OZ1IKY, begrüßte die YL’s und OM‘s mit „FiveNine aus Kopenhagen!“. Andere fragten im Spaß die Neuanreisenden, ob sie gut durchgekommen seien. Der Vorabend-Check-In war von 18 Uhr bis Mitternacht gut besucht, teilweise waren über 20 Gäste online und im munteren Gespräch. Das machte nicht nur Mut, sondern löste wirkliche Vorfreude aus für den nächsten Tag, unserem eigentlichen Treffen!

Frühstart
Obwohl das HL3K offiziell erst um 13:30 Uhr anfing, füllte sich der virtuelle Saal schon ab 10 Uhr. An dieser Stelle geht ein großes Dankeschön an die „Türsteher“ (Co-Hosts), die Chris, DL1MGB, unterstützten: Torsten, DG7RO, Werner, DL4NER, Ralf, DL9DRA und Martin, ein Kollege von Werner betreuten unsere Gäste hervorragend – halfen bei technischen Problemen, kümmerten sich um den Eintritt in unser Zoom-Meeting und beantworteten Fragen zur Nutzung.

Vorstandsbericht
Fast pünktlich ging es dann wirklich los – mit über hundert Teilnehmern (während des Meetings waren es ca. 125 inkl. zehn Gästen), die sich ganz überwiegend mit Kamera zugeschaltet hatten und auf den über 120 Kacheln zu sehen oder deren Namen und Rufzeichen zu lesen waren. Chris, DL1MGB, begrüßte die Anwesenden herzlich. Nach kurzen Hinweisen zur Verfahrensweise und dem Umgang miteinander und mit der Zoom-Software gab er einen kurzen Vorstandsbericht ab. Leider war sein erstes Jahr als Präsident dadurch gekennzeichnet, dass es fast keine Möglichkeiten zum persönlichen Treffen und Kennenlernen beim FUNK.TAG in Kassel oder der HAM RADIO in Friedrichshafen gab – alle großen Veranstaltungen wurden coronabedingt abgesagt. Dass die Hände nicht in den Schoß gelegt wurden und aller Orten (funktechnische) Betriebsamkeit herrschte, zeigte Chris‘ Präsentation deutlich.

In diesem Zusammenhang sei auch auf die erste Vorstellung des geplanten Contest-& Technik-Lexikons verwiesen. Eure Mitarbeit ist nun gefragt, denn das allein zu stemmen, ist unmöglich und der Aufbau dieses Lexikons hilft jedem von uns, weshalb auch jeder dazu „etwas“ im Rahmen der individuellen Möglichkeiten beitragen kann und sollte. Das können inhaltliche Beiträge wie auch Themenvorschläge sein. Das so oft bejubelte Schwarmwissen des BCC-Reflektors kann hier in eine beständige, nachschlagbare Wissensdatenbank gegossen werden – bitte meldet Euch dazu bei Chris, DL1MGB, direkt! (per E-Mail chris@dl1mgb.com) Auch unter Redaktion@Bavarian-Contest-Club.de nehmen wir alles dafür gedachte Material gern entgegen.
Bericht des Vorstandes by DL1MGB

Kassenprüfung
„Ohne Moos nix los“ heißt es umgangssprachlich und Wolf, DK1FW, meldete sich mit dem Bericht zur Kassenprüfung zu Wort. Er war wieder als Kontrolleur tätig und hatte die Arbeit Manfreds, DJ5MW, unserem Kassenwart, geprüft. Das war in Zeiten des Lockdowns nicht so einfach, aber moderne Kommunikationsmittel halfen, dass Manfred alle Fragen von Wolf beantworten und klären sowie Belege zeigen konnte. So attestierte Wolf wieder eine ausgezeichnete einwandfreie Kassenführung!

Entlastung
Auch wenn in diesem Jahr keine Vorstandswahl anstand, wurde beantragt, dem Vorstand für seine Arbeit im abgelaufenen Rechnungsjahr 2020 zu entlasten. Das ermöglichte das Abstimmtool der Zoom-Software. Mit 93 Stimmen dafür, einer Gegenstimme und 4 Enthaltungen wurde der Vorstand durch die anwesenden Mitglieder entlastet. Chris bedankte sich und rief den nächsten Tagesordnungspunkt auf:

Öffentlichkeitsarbeit – Bericht aus der Rundbrief-Redaktion
Klaus, DF9XV, warf in seinem Bericht einen kurzen Blick zurück auf die 190 Seiten der bislang erschienenen fünf Rundbriefe. Viel Zeit und Arbeit steckten darin für die Redaktion und die zuarbeitenden Autorinnen und Autoren von der Themen- und Bildidee bis zur letzten Korrektur. Neben einem reinen Ergebnisdienst zu den relevanten Contesten gelte es, diese einzuordnen und über Entwicklungen in der Szene zu informieren. Daneben kämen auch Berichte wie z.B. über die Rahmenbedingungen, unter denen von Südafrika aus gefunkt werde, vor. „Gern mehr von solchen Berichten“, bat er die Anwesenden. Einen weiteren wichtigen Bereich bildeten die rein technischen Artikel, wie in der letzten Ausgabe von Peter, DL2NBU. Allen, auch technischen Artikeln wie z.B. das Nähkästchen, sei gemein: Aus der Praxis für die Praxis. Alle Rubriken des Rundbriefs sollten sich aufs Jahr gesehen in etwa die Waage halten. Es solle für jeden etwas dabei sein. Schwierige Themen würden dabei durchaus nicht gescheut. Die Themenwahl sei aber auch immer Ergebnis des Mitwirkens der BCC‘ler, worum Klaus herzlich bat. In den nächsten 2021er Rundbriefen würden Themen wie HFTA kommen, das Shack-Mobiliar werde unter die Lupe genommen und über Versicherungen und deren Wirken in (Sturm-)Schadensfällen berichtet. Im Frühjahr 2020 gab es eine Umfrage zum Inhalt und Layout des Rundbriefs, die in ein paar Wochen mit anderen tiefergehenden Fragestellungen eine Neuauflage erfahren werde. Klaus rief zum Mitmachen auf, damit der Rundbrief interessant bleibe oder interessanter und noch lesenswerter werde.

DA0BCC – ein besonderes Call
René, DL2JRM nutzte nun die Gelegenheit, ein paar Worte zu unserem Clubcall zu sagen. Im letzten Jahr wurden 9.266 QSOs unter DA0BCC gefahren – der überwiegende Teil in CW, gefolgt von SSB und RTTY, einige wenige in FT*. Bisher wurden die QSO-Karten von René gelabelt und zum Versand gebracht. Künftig arbeiten wir mit Sax-Druck zusammen und lassen die QSO-Daten viertel- bis halbjährlich direkt in neue Karten eindrucken und zum QSL-Büro schicken. Voraussetzung ist natürlich, dass auch weiterhin fleißig mit dem Sonderrufzeichen gefunkt wird. Die Nutzung ist einfach:

  • ein Blick in den Kalender und Wunschtermin checken
  • wenn der gewünschte Zeitraum frei ist eine kurze Mail an Chris, DL1MGB (die Bestätigung kommt fast sofort)
  • fleißig funken (auch außerhalb eines Contests gern gesehen…)
  • Contestteilnahmen immer beim Ausrichter abrechnen
  • ADIF an Rene und Chris schicken
  • ferdsch

Contestauswertung – BCC und seine Mitglieder weit (und weiterhin) vorn
Der letzte Punkt vor der ersten Pause gehörte Henning, DL6DH. Er stellte kurz die Ergebnisse für den BCC in den Clubwertungen der großen Conteste vor. Er freute sich besonders, erneut nur erste Plätze (soweit bekannt) verkünden zu können. Traditionell wurden dann herausragende Leistungen von BCC-Mitgliedern in den größten beiden Contesten (CQWW SSB und CW) im Jahr 2020 ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch! Die Plaketten werden sobald als möglich produziert und dann den Ausgezeichneten zugeschickt.
Contest-Rückblick & Frequent Contester 2020 by DL6DH

Umfrage-Pause
Die erste Pause in unserem virtuellen Meeting nutzte Michael, DL6MHW, für eine kleine Umfrage, die er vorbereitet hatte und an der fast alle Anwesenden teilnahmen. Die generellen Themen sprachen fünf Themenfelder an. So wurde nachgefragt, was ein Mitglied zum Bavarian Contest Club beitragen kann – also für den BCC aktiv machen kann, was im Rundbrief mehr oder weniger berücksichtigt werden sollte und was die nächste große Aktion des BCC sein könnte. Aber auch das Meinungsbild darüber, wofür der BCC steht, und welche Nachrichten/Fragen an den Vorstand gerichtet werden, war Teil der Umfrage. Zu den erstgenannten Themen spiegeln wir hier nur das Ergebnis:
Ergebnisse Pausenumfrage by DL6MHW

Umfrageantworten zu „Wofür steht der BCC?“
Zusammenfassend lässt sich zur Fragestellung, wofür der BCC steht, festhalten, dass ganz überwiegend die Freude und der gemeinsame Spaß am Contesterlebnis im Vordergrund steht. „Freundschaftlicher Wettstreit, tolle Gemeinschaft, fröhliche und höfliche Leute, viele Freunde im In- und Ausland“ sind nur einige der genannten Schlagworte, die in die Richtung Spaßfaktor gehen. Hervorzuheben ist daneben der Aspekt bester Contestergebnisse. „Contesting auf hohem Niveau, Professionalität und gute Ergebnisse, Kompetenz, gegenseitige Unterstützung, zusammen sind wir stark“, Aussagen wie diese bilden das Umfrageergebnis in etwa ab. Ein von vielen genannter Punkt war auch das Wissen, was sich unter dem Dach des BCC findet: „Schwarmwissen, Teilen von Wissen, schier unerschöpfliche Quelle des Wissens, professionelle Diskussionen und intensive Auseinandersetzungen“. Das waren hier die maßgeblichen Stichworte. Dass wir ein Club sind, der von „HamSpirit, Förderung des Amateurfunks, Hilfsbereitschaft, gegenseitige Motivation und Zusammenhalt“ geprägt ist, belegen weitere Aussagen der Umfrageteilnehmer. Aber auch ein paar humorvolle Antworten gab es auf die Eingangsfrage. Ein paar Beispiele: „British Carneval Club, Bayern cönnen contesten, Bayreuth Contest Club…“ 🙂

Umfrage – Fragen/Nachrichten an den Vorstand
Mit Fragen an den Vorstand wie etwa „Warum keine BCC-Plakette für QRP, wann wieder 80/40m?“ aber auch der Bitte, wieder FC-T-Shirts aufzulegen, wird sich der Vorstand gewiss befassen wie auch mit dem Hinweis darauf, künftige HL3K-Treffen parallel zu Linden auch online verfügbar zu machen. Was aber ein Riesenecho in dem Umfragebereich darstellt, ist die Bewertung der Arbeit des Vorstandes: „weiter so, alles super, bisher alles gut, Basstscho‘, weida so, Ihr seid die besten, die wir haben können“ Also, das freut und motiviert ganz sicher jede und jeden im Vorstand! Damit liegt die Messlatte hoch und die Zukunft wird zeigen, dass nichts unversucht bleiben wird, das Niveau mindestens zu halten oder soweit möglich und machbar zu steigern.

Damit war die Pause sehr schnell vergangen und das HL3K wurde fortgesetzt.

BCC-QSO-Party – Partytime at ist best
René, DL2JRM stellte in seiner Präsentation nach der Pause die Ergebnisse und Sieger der BCC QSO-Partys des vergangenen Jahres vor. Die neuen Ausschreibungen für 2021 wurden im letzten Rundbrief veröffentlicht – wir hoffen auf noch mehr Teilnehmer.
BCC QSO Party Ergebnisse 2020 & Ausblick 2021 by DL2JRM

Aufregung im virtuellen HL3K-Saal:
Jetzt geht’s los, jetzt geht’s los, jetzt…. D I E VERLOSUNG
Dann ging sie endlich los – die Verlosung der 66 Preise unter den 120 Frequent Contestern (FC) des Jahres 2020. Gewinnen konnte jeder FC, der im Zoom-Meeting anwesend war. Henning, DL6DH, hatte die Lose vorbereitet und vor unseren Bildschirmen konnten wir verfolgen, wie er vor laufender Kamera die Glückspilze zog. Irina, DL8DYL, stellte fachlich kompetent und versiert die Gewinne mit wichtigen Hinweisen zum praktischen Mehrwert eines jeden Preises vor. Der 18m lange Hauptgewinn ging an den sichtlich überraschten Ulrich, DH0GHU – herzlichen Glückwunsch! Die Preise müssten inzwischen bei den Gewinnern angekommen sein…. Hier sind alle Gewinner:
FC-Verlosung by DL6DH

QUIZ-Time mit Michael
Nach der zweiten Pause gab es ein DL6MHW-Quiz mit witzigen Fragen rund um die Historie des BCC, zu seinen Mitgliedern, über Locations und zum Contesterwissen. Gefragt war nicht nur Wissen, sondern auch Schnelligkeit – contesttypisch also. Das Ranking veränderte sich von Frage zu Frage. Gekonnt moderierte Michael, DL6MHW, das „online-scoring“ dieser Form des Contests und motivierte die Teilnehmenden zu gedanklichen und intellektuellen Höchstleistungen. Am Ende stand Winfried, DK9IP, siegreich auf dem Heldenpodest der virtuellen Arena – herzlichen Glückwunsch!

Conteststationen – wer und was steht dahinter? Ein Blick hinter die Kulissen
Den Abschluss unseres Meetings bildeten Vorträge von BCC-Klubstationen. DP9A, B4T, OZ7A, DL0CS, DA2X und DR7B sowie ZM4T rückten in den Mittelpunkt der nächsten Stunde. Es gab interessante Insights in aktuelle Baumaßnahmen, Pläne und Konzepte. Einige Präsentationen bieten wir nachfolgend zum Download an.

DP9A
Andy, DK4WA, präsentierte DP9A. Es ist schon klasse zu sehen, was gelingen kann, wenn Engagement, sehr gute Kontakte und enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Kommune (hier am Beispiel Jessen) beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Conteststation schaffen – aber schaut selbst, denn die Präsentation steht hier zur Verfügung.
Vorstellung DP9A by DK4WA

B4T
Mit einem kurzen Film wurde uns ein Eindruck von den Antennenanlagen unserer chinesischen Freunde an der Conteststation B4T gegeben. Der Film, der mit einer Drohnenkamera aufgenommen wurde, zeigte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, welche Artenvon Antennen benutzt werden und auch, dass die Station relativ nah zur Wohnbebauung angesiedelt ist. Daher erklärt sich der relativ hohe RX-Störpegel, mit dem sich die Funkamateure dort auseinandersetzen müssen. Ein Sachverhalt, den wir im großstädtischen Bereich leider zur Genüge kennen. Es überrascht beim Betrachten des Films nicht mehr, warum B4T mit guten Signalen in EU zu hören ist und warum Signale aus EU dort nicht immer gut gehört werden können.

OZ7A
Kenneth, OZ1IKY, entführte uns mit seinem Beitrag an die Nordostspitze des nordischen Bermuda-Dreiecks, was sich zwischen OZ7A, OZ5E und DL0CS aufspannt. Kenneth erzählte den BCC’lern in der Präsentation einiges zu den Hintergründen der Nutzung der Stationsgebäude unweit des Kopenhagener Flughafens. Auch bei OZ7A wurden sehr gute Antennenanlagen errichtet – kein Wunder also, dass manche Signale von OZ7A in diesem Bereich des nordischen Bermuda-Dreiecks „angelockt“ und aufgefangen werden, um auf geheimnisvolle Weise im dänischen Logbuch zu verschwinden…

DL0CS
Dass Ähnliches auch bei DL0CS passiert, belegte Manfred, DK2OY, mit seinem Bildvortrag über die Conteststation in Scheggerott / Schleswig-Holstein, der Südspitze des von Kenneth beschriebenen nordischen Bermuda-Dreiecks. Es gibt kaum ein Contest, an dem von Scheggerott aus nicht mitgemacht wird und DL0CS rangiert nicht nur in DL immer an vorderer Stelle in den einschlägigen Ergebnistabellen. Warum? Die Antwort hierauf ist sicher vielschichtig. Aber dass die Antennenanlage wohl wichtigste Voraussetzung für die Erfolge ist, belegen die eindrucksvollen Bilder, die uns Manfred zeigte. Neben der Antennenanlage zeigte der Blick ins Shack, dass neben aller Technik auch die soziale Komponente bei unseren Funkfreunden aus dem hohen Norden nicht zu kurz kam und weiterhin nie zu kurz kommen wird. In kleinen, überschaubaren Runden wird –außerhalb pandemischer Gegebenheiten- in aller Gemütlichkeit die Motivation für nächste Conteste gestärkt.

HB9CA
Stephan, HB9DDO ließ es sich nicht nehmen, uns in Ergänzung zu seiner Stationsvorstellung im letzten Rundbrief nun in weiteren Bildern und Worten zur Station HB9CA mitzunehmen. Schwerpunkt waren jetzt die verschiedenen Experimente zur Verbesserung der Hörsituation mit Beverageantennen. Hochinteressant war, dass dort jetzt Beverageantennen eingesetzt werden, die von Unified Microsystems unter der Bezeichnung „BevFlex4“ vertrieben werden. Dass hatte eine deutlich bessere Verlegemöglichkeit zur Folge. Vorher war das wegen der Gegebenheiten vor Ort schwierig, was Stephan mit den Luftbildern sehr gut darstellte. Anschaulich erklärte Stephan, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hatten und was alles ausprobiert wurde. Das Interesse im Publikum war enorm – es wurden im weiteren Verlauf einige Nachfragen und Bitten um weitere Erläuterungen geäußert.

DR7B
Mit einer ganz anderen Art von Conteststation und Contest-QTH machte uns René, DL2JRM, bekannt. Dass auch ein historisches Gebäude abseits von Aspekten des Denkmalschutzes für Contester nutzbar ist, zeigte René am Beispiel des 35m hohen König-Friedrich-August-Turms im sächsischen Geringswalde. Der „Contest-Turm“ reizte schon manchen VHF/UHF/SHF-Fan zur Teilnahme an entsprechenden Contesten. Amateurfunkdienst ist ein Experimentalfunkdienst und das zeigt sich am oder besser auf besagtem Turm durchaus beeindruckend: Hier wird nicht nur das Licht angeknipst, hier wird auch mit Licht im THz-Bereich „gefunkt“! Und man stellt auch dort (mit Licht aber nicht nur mit Licht) Rekorde auf. Wer dort an Contesten teilnimmt blickt in 35m Höhe auf dem Dach der westsächsischen Welt nicht nur weit ins Land, sondern wird nach gewisser Zeit auch positiv auf sich selbst blicken: körperlich werden Contester dort voll fit. Kaum zu glauben? Doch: Man(n) schleppe das nötige (PA-) Equipment über die zahllosen Treppenstufen auf die letzte Etage ins Shack. Das bringt was…
DR7B – Contest Station in Westsachsen by DL2JRM

DA2X
Stichwort „Dach der Welt“: Das gibt’s natürlich auch in Ostsachsen. Vielleicht nur noch nicht ganz so hoch wie im 9N1-Land. Robert, DM7XX, zeigte uns aber, was der Wachberg zu DEM Berg für die Clubstation DF0SAX mit dem Contestcall DA2X macht. Es war kein einfacher Weg, das QTH zu erschließen und für contesting@DF0SAX nutzbar zu machen. Wie so oft: Ohne das nachhaltige Engagement einiger weniger YL‘s und OM’s geht’s halt nicht oder nur sehr schlecht. Ähnlich wie bei DL0CS haben die Freunde aus Sachsen auf ihrem Hausberg ein Stationsgebäude, was angemessenen Platz nicht nur zum Funken bietet. Mancher Grillabend wurde zur Initialzündung für künftige Vorhaben. Robert warf in seiner Präsentation mit uns einen Blick aus der Vogelperspektive auf das Gelände und berichtete neben dem aktuellen Stand über die Planungen künftiger Antennen. Übrigens hat das Aufforsten des Wachbergs zwei Ausprägungen: Neben den behördlichen Vorgaben, Bäume zu pflanzen und der Natur auch eine Zukunft zu geben, hat das „technische“ Aufforsten mit Masten und Antennen nicht erst seit wenigen Wochen begonnen. Ein langer Atem wird noch nötig sein, bis alles –Stand heute- so umgesetzt ist, wie es Robert mit den Planungen dargestellt hat. Dass das alles nicht nur vielversprechend klingt, sondern mit einer Reihe von absolvierten Contesten überwiegend Realität wurde, belegen die hochanerkennenswerten Contestergebnisse von DA2X- (fast) auf dem Dach der Dresdener Welt.
DA2X – Stationsvorstellung Contesten auf dem Wachberg by DM7XX

ZM4T
Weiteres Highlight in den Stationsvorstellungen war die Präsentation von Holger, ZL3IO, dessen Contest-Call, ZM4T, uns allen bestens bekannt ist. Er ist seit 2009 in Neuseeland zuhause. Die Präsentation gab uns einen tiefen Einblick in das derzeitige Konzept und Layout der Station. Neben den Infos in der Präsentation berichtete Holger auch über die teils nicht einfachen Rahmenbedingungen, unter denen in Waimarama südlich von Napier auf der Nordinsel Neuseelands Funkbetrieb stattfindet. Zum einen gab es in der Vergangenheit heftigste Stürme mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h über Tage hinweg. Das ist Grund genug für Holger – nach entsprechenden Erfahrungen – , Antennen festausgerichtet zu betreiben, um nicht immer wieder mit Rotorreparaturen beschäftigt zu sein. Dass vor dem Hintergrund der WX-Bedingungen auch das Wohnhaus besondere Schutzmaßnahmen erfordert, wurde beim Vortrag gut nachvollziehbar. Eine andere Rahmenbedingung setzt das neuseeländische Baurecht, was die Höhe von Bauwerken und somit auch von Antennenmasten begrenzt. Das ist dem Umstand der Erdbebenwahrscheinlichkeit und –häufigkeit geschuldet und wohl weniger landschafts- und naturschutzrechtlichen Aspekten wie bei uns in DL. Erstaunen dürfte auch Holgers Hinweis ausgelöst haben, dass unser bekanntes Koaxialkabel RG-213 in ZL ein mehrfaches dessen kostet, was wir in DL dafür zahlen. Auch ein Grund, warum die Speiseleitungen zu den vom Haus recht weit entfernt stehenden Masten aus 600-Ohm-Zweidrahtleitungen bestehen. Viele weitere Infos von Holger gab es auch im Gespräch mit ihm in den späteren virtuellen Räumen des HL3K. Es lohnt sich also ein download der Präsentation ebenso wie der Blick auf die Internetseiten von Holger und seiner (funkenden) Familie mit seiner XYL Birgit, ZL2YL, und den Töchtern Xenia, ZL4YL, und Saskia, ZL2GQ.
ZL3IO ist auf der Seite von qrz.com zu finden und unter https://www.zm4t.com/ sind wie auch bei http://www.kiwi-dx-lodge.com/ viele Infos zu lesen.
ZM4T, Projects 2019/2020 by ZL3IO

Chris, DL1MGB, bedankte sich bei alle Vortragenden für die Einblicke und die Beantwortung von Fragen aus dem Chat-Room des Publikums. Der Chat-Room wurde übrigens intensiv genutzt, um beispielsweise zusätzliche Infos wie Web-Adressen zu kommunizieren, Fragen zu stellen oder lobende Worte für den ein oder anderen Beitrag zu übermitteln.

Damit waren die Stunden des HL3K-Treffens fast wie im Fluge vorübergegangen und Chris schloss das offizielle Treffen gegen 18.00 Uhr.

Ende war kein Ende…
Wer jetzt annimmt, dass die Bildschirme schwarz wurden und die Stimmen verstummten, irrt sich – und zwar gewaltig. Das Treffen war zwar „offiziell“ gegen 18 Uhr zu Ende, aber wie immer wurde bis tief in die Nacht die Gelegenheit zum Erzählen, aufgeregten Diskutieren und freudigem Lachen in den unterschiedlichen virtuellen Räumen genutzt – bis weit nach Mitternacht. Es soll Einzelfälle gegeben haben, bei denen OM’s offenbar wohlig-zufrieden vor dem Monitor ins Reich der Träume geglitten sind…

Was viele vermissten, war das gute Essen inkl. der Torten des Landgasthofes in Linden bei Landshut und natürlich die Getränke vor Ort 😉 Es zeigte sich aber bei manchem virtuellen Zuprosten, dass das vor der Kamera präsentierte Getränk alles andere als virtuell war…

…und der Sonntag ein neuer Anfang
Der Sonntag, sonst ein gemeinsames Frühstücken im Landgasthof und danach ein fröhliches „good bye“ mit anschließender –stundenlanger- Heimreise, wurde dieses Jahr durch einen virtuellen Frühschoppen ersetzt. Man merkte, dass einige sehr froh waren, endlich mal wieder mit anderen Gleichgesinnten sich austauschen zu können.

Dennoch: Es fehlte gewiss das Shaking Hands, die ein oder andere freundschaftliche Umarmung und der ganz persönliche individuelle Austausch. Aber das war von vorherein klar: HL3K „virtuell“ kann niemals ein „echtes“ HL3K in Linden ersetzen. Das war nie Ziel der Veranstaltung. Aber – und das darf als erreichtes Ziel angesehen werden: Es hat uns in Bild und Ton wieder zusammengeführt und uns auf die ein oder andere Weise nähergebracht. BCC’ler, die sonst nie hätten wegen des HL3K kommen können, waren dabei. Es ist doch großartig, wenn sich Holger, ZL3IO, aus Neuseeland –übrigens trotz des immensen Zeitunterschiedes-, Uli, ZR2A,aus Südafrika oder Heijo, EA8OM, von Teneriffa aus „dazuschalten“! Alles in Allem war es ein anderes, aber trotzdem gutes HL3K. Natürlich hoffen wir darauf, uns nächstes Jahr wieder persönlich treffen zu können. Aber der ein oder andere Teil dieses virtuellen Treffens kann vielleicht auch in Zukunft beibehalten bzw. übernommen werden. Zumal die Technik sehr gut funktioniert hat.

Wir wünschen Euch allen erst einmal beste Gesundheit verbunden mit Durchhaltevermögen, Erfolg und Spaß in diesem Contestjahr. Wir wollen wieder möglichst viele (alle!) Clubcompetitions gewinnen, das Frequent Contester Motivationsprogramm steht bereit.